Freitag, 1. Mai 2009

Mut zum Rauschen!

Im Januar erhielt ich den Auftrag, zwei Konzerte des Duos Carolin No zu fotografieren. Location war ein kleiner Theatersaal in Würzburg. Vor Ort angekommen kam der Schock dann recht schnell: In dem Saal war es viel zu dunkel! Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch kein extrem lichtstarkes Objektiv mit F1,4 - irgendwie musste es also mit den vorhandenen F2,8er-Objektiven gehen.


Folgende Möglichkeiten gab es nun:
1. Auslösezeit verlängern
2. ISO-Wert auf Maximum

Da bei Konzerten immer Bewegung auf der Bühne stattfindet, fiel Option 1 raus. Verschwommene Bilder wollte ich nicht! Ich stellte also den ISO-Wert meiner Canon EOS 40D auf 3200 - das absolute Maximum. Auch das hat aber letztendlich bei F2,8 nur für ca. 1/50 Sekunde gereicht. Hart an der Schmerzgrenze - aber ok.

Ich denke, in einem solchen Moment sollte man sich wieder auf die Fotografie an sich besinnen und nicht auf irgendwelchen technischen Schnickschnack. Mein Auftraggeber erwartet von mir Fotos von den Konzerten - keine Ausreden. Schluss also mit dem Gejammere!


Um die technischen Probleme zu kompensieren, habe ich sehr viel Wert auf eine interessante Bildgestaltung gelegt. Denn ist es nicht ohnehin die Komposition, die zählt? Viele hochinteressante Reportagefotos sind technisch alles andere als perfekt - aber dennoch sind sie einzigartig.


Um das extreme Bildrauschen in der Nachbearbeitung etwas zu vermindern, habe ich die Bilder in Adobe Lightroom entsättigt, den Kontrast heruntergezogen und Helligkeit und Schwarzwert erhöht. Zudem habe ich eine Tonung eingefügt.

Einen schönen Feiertag,
Sebastian

P.S.: Nehmt euch ruhig mal etwas Zeit, in die Musik der beiden reinzuhören: www.myspace.com/carolinno

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen