Sonntag, 31. Mai 2009

Links zum Sonntag

Die Woche neigt sich ihrem Ende - Zeit für ein paar neue Links! :)

Mike Larson
Hochzeits-Fotograf aus Kalifornien. Vergangene Woche habe ich seinen Workshop in München besucht - sehr empfehlenswert! Ebenfalls empfehlenswert ist sein Blog.

Jürgen Wegner
Fotokünstler aus der Nähe von Hannover

Rony Shram
Fashion-Fotograf aus New York

Clark Little
Fotograf von Hawaii, der spektakuläre Einblicke in bzw. aus Wellen liefert

Markus Klinko & Indrani
Fotograf aus der Schweiz trifft auf Model und Designerin aus Indien

Einen schönen Sonntag noch,
Sebastian

Freitag, 29. Mai 2009

Photoshop: Noch mehr Schärfe!

Vor zwei Wochen hatte ich hier bereits darüber geschrieben, wie ich meine Bilder am Ende der Bearbeitung nachschärfe. Es gibt aber noch eine andere, sehr einfache Vorgehensweise, um Schärfe in's Bild zu bekommen: Den Hochpass-Filter.

Und so funktioniert's:
Über STRG/CMD + SHIFT + ALT + E erstelle ich eine neue Ebene, welche das aktuelle Bild mit sämtlichen Bearbeitungen enthält. Den Füllmodus dieser neuen Ebene setze ich nun auf "Weiches Licht" und wandle die Ebene über "Filter" -> "Für Smartfilter konvertieren" in ein SmartObject um. Nun wende ich über "Filter" -> "Sonstige Filter" -> "Hochpass" den Hochpass-Filter an. Der Radius hier ist nun Abhängig von der gewünschten Schärfung und Bildgröße. Startet also bei kleinen Werten (1-2 Pixel) und tastet euch langsam nach oben - aber nicht zu hoch! Bei zu hohen Werten verliert der Filter seine "schärfende Wirkung".


Durch das SmartObject habt ihr den Vorteil, dass ihr die Werte des Filters jederzeit anpassen könnt. Und wenn euch die Schärfung noch nicht genügt, könnt ihr das noch mit dem bereits beschrieben selektiven Scharfzeichner kombinieren. So viel Schärfe braucht aber, glaube ich, kein Mensch. :)

Hier noch eine Vorher/Nachher-Demonstration
(Bitte die Maus über das Bild führen, um die Version zu wechseln)

Ein schönes Wochenende,
Sebastian

Mittwoch, 27. Mai 2009

NEU - Jetzt auch audio-visuell!

Vergangene Woche hatte ich bereits ein neues Feature angekündigt - nun ist es endlich fertig. Von nun an präsentiere ich euch hier... (*Trommelwirbel*)

...MAKING-OF-VIDEOS!

Los geht's mit einem Wald-Shooting von letzter Woche:



Probleme mit dem VIMEO-Player? Hier gibt's den Film bei YouTube.
(Unbedingt im Player "HQ" für eine hochwertige Wiedergabe einschalten)

Danke an Model Elena, Visagistin Sandra und an Andreas für's Assistieren und Filmen. Die Musik im Video ist übrigens von meiner Band "Nump". :)

Viel Spaß beim Anschauen,
Sebastian

Sonntag, 24. Mai 2009

Links zum Sonntag

Heute wie gewohnt zum Wochenabschluss wieder einige Links zu Fotografen. Viel Spaß beim Anschauen! :)

Gary Engel

People-Fotograf aus München

Andrzej Dragan
Polnischer People-Fotograf mit sehr eigenwilligem Stil

XDRTB.ORG
Kampagne des Fotojournalisten James Nachtwey, um auf eine Tuberkulose-Art aufmerksam zu machen

Paul Ripke
People-Fotograf aus Hamburg mit empfehlenswerten Blog

PRIVEUP
Sehr cooler Kontrast-Look!

...und zum Ende ein Foto aus einer aktuellen Session, welche sich derzeit noch in der Nachbearbeitung befindet. Ein kleiner Teaser sozusagen.


Einen schönen Sonntag noch,
Sebastian

Freitag, 22. Mai 2009

Vampire!!!

Auch heute leider nur ein kurzer Eintrag. Ich bereite derzeit ein neues Feature für den Blog vor - das kostet mich etwas mehr Zeit und wird noch ein paar Tage dauern. Lasst euch mal überraschen!

...und bis dahin gibt's ein Bild aus aus der aktuellen Woche.


Ja, mal wieder was ganz anderes. :)

Ein schönes Wochenende,
Sebastian

Mittwoch, 20. Mai 2009

Katzenaugen

Heute aus Zeitgründen mal wenig Text, dafür zwei neue Bilder. Diese sind am Montag bei einem etwas "experimentellen" Shooting entstanden. Das Making-of dazu folgt noch - aber für den Moment könnt ihr euch einfach mal selbst Gedanken machen, wie ich hier wohl gearbeitet habe. :)




Jetzt geht's gleich mit Porty weiter zum nächsten Shooting in den Wald - dazu dann in den nächsten Tagen mehr.

Bis dahin,
Sebastian

Montag, 18. Mai 2009

Making of: Let's Dance

Im Märze hatte ich ein Fotoshooting mit der Cover-Band Let's Dance. Einer der Bildwünsche der Band war eine Gruppenaufnahmen vor weißem Hintergrund. Dieses Foto soll später für die neue Website der Band verwendet werden - diese hat dann ebenfalls einen weißen Hintergrund. Und mit "weiß" ist ein wirklich reines Weiß gemeint - kein Weiß-Grau-Gemisch... :)

Hier erst einmal das fertige Bild:


Mit Photoshop lassen sich Bilder ja wunderbar freistellen, doch einerseits kann das gerne mal sehr zeitintensiv werden und andererseits lässt sich sowas auch schon beim Fotografieren wunderbar lösen. Hier also meine Vorgehensweise, um bereits beim Shooting ein Bild mit weißem Hintergrund zu erhalten:

1. Weißer Hintergrundkarton
Zum Einsatz kam beim Shooting ein weißer Hintergrundkarton mit 2,72m Breite. Diesen habe ich mit dem System Expan an zwei Lichtstativen befestigt.


2. Hintergrund überbelichten
Würde ich nur das vorhandene Hauptlicht (siehe 4.) verwenden, erscheint der Hintergrund grau. Dies liegt daran, dass nicht ausreichend viel Licht auf den Hintergrund fällt, um diesen korrekt zu belichten. Und selbst wenn etwas mehr Licht von vorne käme - ein reines Weiß hätten wir noch immer nicht. Durch die Unterbelichtung wäre das ehr ein helles Grau.
Der "Trick" ist nun, den weißen Hintergrund so stark zu belichten, dass er keinerlei Zeichnung mehr aufweist - eine Überbelichtung eben. Auf dem Kameradisplay lässt sich das ganz einfach kontrollieren, indem man die Überbelichtungswarnung aktiviert - dann blinken überbelichtete Stellen auf. Und genau das wollen wir.
Praktisch habe ich nun also zwei Hensel Beauty-Dishes auf den Hintergrund gerichtet und den Generator auf volle Leistung gestellt. Die Beauty-Dishes haben den Vorteil, dass sie das Licht in einem sehr großen Winkel abstrahlen - optimal für diesen Zweck. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erhalten, sind die Blitze je links und rechts positioniert. So wird auf jeden Fall jede Stelle korrekt überbelichtet.

3. Das Motiv platzieren
Nun wird es Zeit für das eigentliche Bildmotiv - die Band. Hier ist sehr wichtig, einen großen Abstand zum Hintergrund zu haben. Wird das Motiv zu nah am Hintergrund platziert, besteht die Gefahr, dass das Licht zu stark zurück auf die Personen reflektiert wird und somit deren Kanten ebenfalls überstrahlt werden.


4. Hauptlicht setzen
Als Hauptlicht dienten zwei Octaboxen, je von links und rechts. Damit habe ich eine gleichmäßige Ausleichtung des Motivs erhalten, welche mir hier sehr wichtig war. Bei Blende 5.6 erhielt ich genügend Tiefenschärfe für das ganze Motiv und eine deutliche Überbelichtung des Hintergrunds.

5. Das Shooting
Das folgende Bild entstand bei Blende 5.6, 1/100 Sek und 46mm Brennweite. Der Hintegrund ist hier schon weiß, allerdings wird der Boden ab Knie-Höhe grau. Das lässt sich leider nicht verhindern, denn der Boden kann nicht überbelichtet werden - da stehen ja die Personen drauf. :)


6. Fertigstellung in Photoshop
Die Fertigstellung des Bilds erfolgt nun in Photoshop. Hier habe ich zunächst den unteren Bereich freigestellt, später dann noch etwas an den Farben gedreht und mit Dodge & Burn einige Lichter herausgearbeitet.

Hier gibt's die Vorher/Nachher-Version

Bis zum nächsten Mal,
Sebastian

Sonntag, 17. Mai 2009

Links zum Sonntag

Heute zum Ende der Woche wieder einige ausgesuchte Links zu Fotografen und Agenturen:

http://www.raydemski.com
23-jähriger People- und Sport-Fotograf aus Frankreich

http://www.px-group.de
Werbeagentur aus Hamburg

http://www.maxseam.de
People-Fotograf aus München

http://www.peterhebeisen.com
Fotograf aus Zürich

http://www.nawidreinermann.de
Fotograf und Rollstuhlfahrer aus Hannover

...und ein Bild gibt's zum Abschluss doch noch. Dieses entstand im letzten Jahr für die Band Jane Doe.


Morgen oder übermorgen gibt's dann wieder ein Making-of - seid gespannt! :)

Bis dahin,
Sebastian

Freitag, 15. Mai 2009

Endlich - die erste Bildmontage!

Da ich mit normalen Retusche-Techniken so langsam an Grenzen stoße und einfach mal etwas Neues ausprobieren will, habe ich heute erstmals eine Bildmontage erstellt. Ok, ich hab vorher schon hin und wieder versucht, sowas zu machen - bin aber kläglich gescheitert. Heute hat's endlich geklappt! :) Hier das Ergebnis:


Das Foto entstand im April bei einem Shooting mit der Band Applejuice. Ich habe die Band mit Sonne im Rücken zu mir positioniert und von vorne nun mit zwei Hensel-Blitzen am Porty gegen die Sonne geblitzt. Das erzeugt einen sehr interessanten Look mit dunklen Himmel, allerdings hat mir der ursprüngliche Hintergrund im Bild überhaupt nicht gefallen. Zeit also für einen neuen Hintergrund!

Bei photocase.de habe ich dann ein Foto gefunden, welches als neuer Hintergrund passen könnte: Eine Berglandschaft. Der zeitaufwändigste Part war nun die Maskierung - hier gibt es aber ein paar Tricks, um z.B. die Haare sauber freizustellen. Dazu in einem späteren Eintrag mehr. Der Rest der Bearbeitung war dann wieder Routine - Farben angepasst, Dodge & Burn, usw.

Hier die Vorher/Nachher-Ansicht des Fotos
(Bitte mit der Maus über das Bild fahren, um die Version zu wechseln)

In Zukunft werde ich auf jeden Fall mehr mit Montagetechniken arbeiten - der Anfang ist nun endlich gemacht!

Bis zum nächsten Mal,
Sebastian

Donnerstag, 14. Mai 2009

Wie alles angefangen hat...

Beim Stöbern in der Fotocommunity habe ich ein sehr interessantes Bild von Calvin Hollywood gefunden: Das Jahr 2005. Calvin zeigt dort eine Sammlung seiner Fotos aus dem Jahr 2005. Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich dazu entschlossen habe, auch eine solche Kollektion zu zeigen. Ja, ich geb's zu, billig abgekupfert! :)

Ich möchte heute also zeigen, wie ich mit der Fotografie begonnen habe. So lange ist das noch gar nicht her - meine erste Spiegelreflex (Canon EOS 400D) kaufte ich mir Sommer/Herbst 2007. Vom ersten Tag an hat mich die Fotografie in ihren Bann gezogen und bis heute nicht mehr losgelassen.


Als ich meine ersten Gehversuche machte, entdeckte ich auch schnell die Stock-Foto-Site Photocase. Für diese ging ich damals auf die Suche nach Motiven, fotografierte drinnen und draußen (zu erkennen am quadratischen Format). Es hat mir einfach Spaß gemacht, meine Fotos dort einzureichen - und noch mehr Spaß machte es, wenn diese auch in's Archiv aufgenommen wurden. :) Nicht ganz einfach, aber einige Fotos von mir gibt's dort noch immer.

Dann hab ich Verwandte und Bekannte fotografiert, mit verschiedenen Beleuchtungstechniken experimentiert (Katzenaugen-Effekt mit zwei Neonröhren, Ringlicht, Light-Painting, usw.). Und natürlich fotografierte ich auch gleich das erste Konzert in diesem Jahr (hier zu sehen: Onslaught und Ektomorf).

Von Photoshop hatte ich zu dieser Zeit absolut keine Ahnung. Jetzt betrachtet sehen vor allem die "nachbearbeiteten" Bilder also recht gruselig aus. :)
Im Großen und Ganzen habe ich fotografisch sehr viel experimentiert, gespielt, war immer mit der Kamera unterwegs. Lehrbücher sind ja schön und gut, ich habe auch sehr viele davon gelesen - aber nur die praktische Übung macht den Meister. Also: Lesen und dann gleich ausprobieren!

Ich fand es sehr interessant, mich wieder einmal mit meinen alten Fotos auseinanderzusetzen. Damals hatte ich keine Ahnung, was ich tue - ich hab's einfach gemacht. Das Experimentieren hat mir dabei sehr viel gebracht und auch heute mache ich noch viele freie Shootings, um eigene Ideen umzusetzen und eine komplette "Experimentierfreiheit" zu haben. In Kürze werde ich hier wieder berichten - seid gespannt!

Bis dahin,
Sebastian

Dienstag, 12. Mai 2009

Photoshop: Schlussoptimierung Teil 1 - Schärfen

Fast alle meine Bilder, die ich in Photoshop bearbeite, werden nach dem individuellen Worlflow noch auf einheitliche Art und Weise finalisiert. Heute der Schritt, den ich immer am Ende einer Bearbeitung durchführe: das Schärfen.

Natürlich ist die Stärke der Nachschärfung Geschmackssache. Ich persönlich schärfe meine Bilder aber gerne deutlich nach - mir gefällt es einfach. Andere wiederum schärfen unauffälliger. Es liegt also an jedem selbst, wie stark er diesen Effekt anwendet.

Hier meine Vorgehensweise:

Wenn die komplette vorherige Bearbeitung abgeschlossen ist, erstelle ich über STRG/CMD + SHIFT + ALT + E eine neue Ebene, welche das aktuelle Bild mit sämtlichen Bearbeitungen enthält. Diese Ebene wandle ich über "Filter" -> "Für Smartfilter konvertierern" in ein SmartObject um. Dies erlaubt es mir, später noch an den ab jetzt benutzen Filtern zu feilen.

Auf das SmartObject wende ich nun den Scharfzeichnungs-Filter "Selektiver Scharfzeichner" an. Früher habe ich über "Unscharf maskieren" geschärft - mittlerweile bevorzuge ich den selektiven Scharfzeichner. Auch das ist reine Geschmackssache.


Im Filter verwende ich meist einen Radios von ca. 1 Pixel und vergebe die Stärke je nach gewünschtem Endergebnis. Bei kleinen Bildern zeigen auch kleine Stärken schnell Ergebnisse, bei großen Bildern sind hingegen größere Werte nötig. Den einen "magischen" Wert gibt es hier also nicht! Ein guter Start-Wert sind 20%, mein Maximum liegt bei 100%.
Bei "Entfernen" wähle ich immer "Gaußscher Weichzeichner".

Wichtig bei der Bestimmung der passenden Werte ist, dass ihr das Bild bei 100% Größe betrachtet. Ein anderer Zoom-Level verfälscht das Ergebnis!

Achtung: Wenn ihr das Bild nun verkleinert, solltet ihr auch die Auswirkung des Filters nochmal prüfen. Da es sich um einen SmartObject-Filter handelt, wird dieser nochmals neu berechnet und kann evtl. zu stark sein. Mit einem Doppelklick auf "Selektiver Scharfzeichner" in der Ebenenpalette lassen sich die Werte nochmals justieren.

Meine Vorgehensweise z.B., wenn ich ein Bild für das Web vorbereiten will: Neue Ebene mit allen Pixelinformationen erstellen, SmartObject erstellen, Selektiver Scharfzeichner. Bild verkleinern, Scharfzeichner nochmals prüfen, Speichern.

Hier zum Vergleich noch ein Bild ohne und mit Scharfzeichnung
(Bitte die Maus über das Bild führen, um die Version zu wechseln)

Dieses Bild wurde übrigens mit 90% Stärke geschärft - höhere Werte würde ich hier nicht mehr nehmen.

Bis zum nächsten Mal,
Sebastian

P.S.: Dies war das erste kleine Photoshop-Tutorial in meinem Blog. Eure Meinung dazu interessiert mich! :)

Sonntag, 10. Mai 2009

Links zum Sonntag

Zum Ende der Woche mal keine Bilder von mir sondern ein paar Links zu Fotografen, deren Bilder ich sehr bewundere. Ich denke, es ist extrem wichtig, sich die Fotos anderer Fotografen anzusehen. Natürlich nicht, um diese abzukupfern, sondern um sich inspirieren zu lassen. In diesem Sinne, viel Spaß beim Ansehen der Bilder.

Martin Krolop & Marc Gerst

Fotografen-Duo aus Bonn

Mike Meyer

Ein alter Bekannter von mir - mittlerweile weltweit tätig

Hubertus Hamm
Münchner Fotograf mit sagenhaften Composings

Dave Hill

Wer sich für kontrastreiche Looks interessiert, kommt um ihn nicht herum

Dustin Snipes
Noch mehr "Kontrast-Look"... :)


Einen schönen Sonntag noch,
Sebastian

Freitag, 8. Mai 2009

Bewerbungsfotos @ Home

Ein paar Freunde hatten mich gebeten, Bewerbungsfotos für ihr Praktikum zu erstellen. Das nahm ich dafür als Anlass, ein "normales" Lichtsetup in einer "unnormalen" Umgebung aufzubauen - nämlich im Flur und Bad einer Wohnung. :)

Zur Einstimmung hier erst Mal eines der fertigen Bilder:

(In der Nachbearbeitung wurde das Bild nur etwas zugeschnitten und entsättigt - sonst ist alles original!)

Im Bild sind nun drei Lichtquellen zu erkennen, welche später noch genauer erklärt werden:
1. Hauptlicht
2. Haarlicht/Spitzlicht
3. Hintergrundlicht

- Making Of -

1. Hintergrund

Wie schon gesagt, das Setup haben wir ganz einfach in einer Wohnung aufgebaut. Als Hintergrund diente ein Falt-Hintergrund von Foto-Walser mit weißer und schwarzer Seite, wobei hier die weiße Seite zum Einsatz kam. Auf den Hintergrund war ein Blitz mit 7 Zoll-Reflektor und Wabe gerichtet, um ein rundes Effektlicht hinter der Person zu haben. Die Wabe ist hierzu unverzichtbar - sie konzentriert das Licht auf einen Punkt und verhintert Streulicht.
Dass der Hintergrund im Bild nun teilweise grau wird, liegt daran, dass nicht viel Licht vom Hauptlicht und Hintergrundlicht auf die Fläche fällt und diese somit etwas unterbelichtet wird.


2. Haarlicht
Ein Haarlicht (Spitzlicht) sollte auf den Fotos natürlich auch nicht fehlen. Da für ein Galgenstativ aber in einem Flur kein Platz ist, haben wir kurzerhand einen Aufsteckblitz (Canon 580 EX II) an einem Regal befestigt. Die Manfrotto Double Super Clamp zusammen mit dem Kombi-Schirmneiger eignet sich dafür hervorragend.


3. Hauptlicht & Aufhellung
Als Hauptlicht diente ein Hensel Beauty Dish, der leicht schräg von oben rechts kam. Da hierdurch noch etwas Schatten auf der linken Gesichtshälfte entstehen, haben wir einen California Sunbounce Micro Mini links positioniert, um die Schatten etwas aufzuhellen.
(ACHTUNG: Die Blickrichtung im folgenden Bild ist nicht "korrekt" - natürlich schaut die Person nach links - in Richtung Blitz!)


4. Das Shooting
Das Hauptlicht habe ich nun zunächst auf F4.0 eingemessen. Das Haarlicht sollte immer etwas heller sein - in diesem Fall war es also ca. F5.6. Beim Hintergrund habe ich mich auf das Ergebnis im Display und mein Auge verlassen.
Verkabelt wurde die Anlage nun mit Elinchrom Skyports - damit lassen sich nämlich auch Aufsteckblitze ansteuern. Und los geht's mit dem Shooting!


Nein, nur ein Scherz. :) Solche Fotos sollten grundsätzlich immer aus einer erhöhten Position des Fotografen aufgenommen werden, damit die fotografierte Person nach oben in die Kamera sieht. Ich war also beim Fotografieren gestanden und bin so weit wie möglich nach oben mit der Kamera. Zugegeben, ich hätte sogar noch etwas weiter nach oben gehen sollen.
Im Bad war ich aber trotzdem, da ich mit einem 70-200mm-Tele gearbeitet habe. Die Brennweite im Beispielbild ganz oben lag bei 165mm. Zusammen mit der Blende 4 ergibt das einen unscharfen Hintergrund und bessere Lenkung des Blicks auf das Motiv.

Fazit der Aktion: Das Ergebnis zählt! :)

Bis zum nächsten Mal,
Sebastian

Mittwoch, 6. Mai 2009

Kombination von Lichtsystemen

Heute habe ich einen sehr interessanten Kommentar zu meinem Eintrag Making of: empha Fashion-Shoot erhalten. Sven fragt mich dort nach den verwendeten Lichtsystemen und ob es bei der Kombination von verschiedenen Blitzen nicht zu Problemen kommt. Grund genug für mich, darüber etwas ausführlicher zu schreiben!

Richtig ist, dass ich derzeit mit zwei verschiedenen Blitzanlagen arbeite: Einerseits habe ich zwei günstige Walimex-Blitze (CY-420K), andererseits ein hochwertiges Porty-System aus dem Hause Hensel - bestehend ebenfalls aus zwei Blitzen (EH PRO MINI 1200 P). Der Grund dafür ist denkbar einfach: Mit den günstigen Walimex-Blitzen wollte ich vor einiger Zeit den Einstieg in die Fotografie mit Studioblitzen wagen. Zu dem Zeitpunkt wäre die Anschaffung der teuren Hensel-Blitze einfach nicht möglich gewesen.

Nun habe ich also zwei "teure" Blitze und zwei "billige". Letztendlich ist mir der Preis meiner Lichtquelle aber völlig egal - so lange das Licht stimmt! Auch dem Betrachter der Fotos ist es egal, ob die Blitze nun 200 oder 800 Euro gekostet haben - das Ergebnis zählt. :)
Da mir zwei Blitze meist nicht genügen, kombiniere ich die beiden Systeme oft miteinander.

Kann es dabei zu Problemen kommen?
Theoretisch - ja, praktisch - nein.


Unterschiedliche Blitze neigen zu unterschiedlichen Farbtemperaturen. Mag also sein, dass die Farbtemperatur der Walimex-Blitze um ein paar Kelvin von der der Hensel-Blitze abweicht. Aber ganz ehrlich: Who cares? In "normalen" Fällen dürfte das kaum auffallen. Ich mache außerdem nachträglich an den Farben so viel in der Post-Production, dass da sowieso nichts bleibt, wie es einst war. Lediglich wenn eine absolut konstante Farbtemperatur gewünscht wird (z.B. hochwertige Schmuck-Aufnahmen), würde ich die Kombination von verschiedenen Blitzen vermeiden. Aber auch hier relativiert sich das wieder durch die extreme Nachbearbeitung der Farben. Das Argument der Farbtemperatur sollte damit also entkräftigt sein.

Hauptsache, es blitzt - egal aus welchem Gerät. Wichtig nur, wie gesagt, dass die Lichtqualität grundsätzlich stimmt. Die Blitz-Anlagen kombiniere ich entweder über Photozellen (ich löse die Hensel-Anlage aus und die Walimex-Blitze zünden automatisch mit) oder über mehrere Empfänger, mit denen ich alle Blitze ausrüste (Elinchrom Skyport). Vorteil der Skyports: Ich kann auch Aufsteckblitze mit in das Setup aufnehmen und sämtliche Empfänger über separate Kanäle einzeln ansteuern - optimal zum Einmessen des Lichts.

Noch Fragen? Immer her damit! :)

Heute war ich wieder auf einem Konzert - diesmal bei Curse. Damit der Eintrag nicht ganz so trocken bleibt, hier noch ein Foto zum Abschluss:


Viele Grüße,
Sebastian

P.S.: Nils - willst du das Bild für etwas D&B? :) *insider*

Dienstag, 5. Mai 2009

Südwild und LaFee

Los ging's heute früh mit Musik in Kitzingen. Meine Band NUMP war für eine Live-Übertragung der Sendung "Südwild" (Bayerisches Fernsehen) engagiert worden. Bei der Probe hat alles super geklappt, auf Sendung dann natürlich gleich in der ersten Sekunde extrem verzockt. Peinlich, peinlich. :)

Hier geht es zum Video der Sendung

Wir sind drei Mal zu sehen: Direkt am Anfang, bei ca. 48 Minuten und am Ende der Sendung bei ca. 58 Minuten. Enjoy!

Weiter danach nach mit Musik in Würzburg - Konzertfotos von LaFee in der Posthalle machen.



Bis zum nächsten Mal,
Sebastian

Sonntag, 3. Mai 2009

Flash2Softbox - Mache mehr aus deinem Aufsteckblitz!

Einen Aufsteckblitz gehört zur Standardausrüstung eines jeden Fotografen. Leider sind die Möglichkeiten der Lichtformung damit aber sehr eingeschränkt. Ein absolut geniales System, welches diese Probleme behebt, möchte ich euch heute vorstellen: Flash2Softbox


Kernstück des Systems ist ein Adapter, an welchen der Aufsteckblitz montiert wird. An den Ring können nun verschiedene Lichtformer montiert werden: Softboxen, Beauty-Dishes, Spots, usw.

Um den Blitz nun von der Kamera lösgelöst zu zünden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Auf drei möchte ich nun kurz eingehen:

1. Funkauslöser: Ich nutze ausschließlich diese Möglichkeit, da ich hier am flexibelsten bin. Hierfür verwende ich den Elinchrom Skyport mit dem dazugehörigen Blitzadatpter. Vorteil dieses Systems neben der Bewegungsfreiheit: Es lässt sich auch später durch den Kauf weiterer Empfänger noch mit einer Studioblitzanlage kombinieren.

2. Kabelgebunden: Eine etwas günstigere Lösung, die aber stets auf Kosten der Bewegungsfreiheit geht. Das notwendige Zubehör dafür gibt es z.B. von Hama: Blitzadapter Mittenkontakt, Blitzadapter Kabelkontakt und Blitz-Verlängerungskabel. Für die ersten Versuche und als Backup-Lösung auf jeden Fall sehr empfehlenswert!

3. E-TTL-Kabel: Die bisher genannten Möglichkeiten erfordern ein manuelles Einstellen des Blitzes. Um die E-TTL-Funktionen weiter nutzen zu können, kann der Blitz über ein entsprechendes Kabel angeschlossen werden. Von Canon gibt es z.B. das OC-E3. Vorteil: Der Blitz stellt sich ganz von selbst ein! Nachteil: Die Länge des Kabels ist sehr beschränkt.

Für mich liegt der Vorteil dieses Systems ganz klar darin, dass ich mit extrem wenig Material- und Gewichtsaufwand eine Vielzahl von Lichtformern mitnehmen kann. Zum Vergleich: Mein Hensel Porty wiegt ca. 6 kg, dazu kommen nochmal ca. 2,5 kg pro Blitzkopf, und dazu kommen nochmal die Lichtformer. Ein Aufsteckblitz wiegt da doch wesentlich weniger. :)

In Kürze werde ich wieder ein Shooting mit diesem System durchführen und die Bilder hier veröffentlichen.

Weitere Infos zu Flash2Softbox:
- www.flash2softbox.com
- Beispielbilder

Bis zum nächsten Mal,
Sebastian

Freitag, 1. Mai 2009

Mut zum Rauschen!

Im Januar erhielt ich den Auftrag, zwei Konzerte des Duos Carolin No zu fotografieren. Location war ein kleiner Theatersaal in Würzburg. Vor Ort angekommen kam der Schock dann recht schnell: In dem Saal war es viel zu dunkel! Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch kein extrem lichtstarkes Objektiv mit F1,4 - irgendwie musste es also mit den vorhandenen F2,8er-Objektiven gehen.


Folgende Möglichkeiten gab es nun:
1. Auslösezeit verlängern
2. ISO-Wert auf Maximum

Da bei Konzerten immer Bewegung auf der Bühne stattfindet, fiel Option 1 raus. Verschwommene Bilder wollte ich nicht! Ich stellte also den ISO-Wert meiner Canon EOS 40D auf 3200 - das absolute Maximum. Auch das hat aber letztendlich bei F2,8 nur für ca. 1/50 Sekunde gereicht. Hart an der Schmerzgrenze - aber ok.

Ich denke, in einem solchen Moment sollte man sich wieder auf die Fotografie an sich besinnen und nicht auf irgendwelchen technischen Schnickschnack. Mein Auftraggeber erwartet von mir Fotos von den Konzerten - keine Ausreden. Schluss also mit dem Gejammere!


Um die technischen Probleme zu kompensieren, habe ich sehr viel Wert auf eine interessante Bildgestaltung gelegt. Denn ist es nicht ohnehin die Komposition, die zählt? Viele hochinteressante Reportagefotos sind technisch alles andere als perfekt - aber dennoch sind sie einzigartig.


Um das extreme Bildrauschen in der Nachbearbeitung etwas zu vermindern, habe ich die Bilder in Adobe Lightroom entsättigt, den Kontrast heruntergezogen und Helligkeit und Schwarzwert erhöht. Zudem habe ich eine Tonung eingefügt.

Einen schönen Feiertag,
Sebastian

P.S.: Nehmt euch ruhig mal etwas Zeit, in die Musik der beiden reinzuhören: www.myspace.com/carolinno